TRAKEHNEN - Das Paradies der Pferde

Hauptgestüt Trakehnen - Das Landstallmeisterhaus
Hauptgestüt Trakehnen - Das Landstallmeisterhaus

 

„Während in allen Zuchten die Betonung der Vatertier-Linien allgemein üblich war, hatte man in Trakehnen schon lange vorher die züchterische Bedeutung der weiblichen Linien erkannt und diesen die entsprechende Würdigung zukommen lassen“. (Dr. Martin Heling – Landstallmeister) – Ein Leitsatz, der bei mir bis in die heutige Zeit Maßstab ist. Ich hatte übrigens  Ende der 1970ziger einen Trakehner, den ich nach diesem großen Hippologen benannt habe: HELING von PIKOER von DONAUWIND aus der HEKLA von HESSENSTEIN. War ein fabelhafter Fuchs.

 

 

Der Trakehner-Brand - Oberstallmeister Graf Lindenau  führte 1787 die siebenzackige Elchschaufel als Brandzeichen auf dem rechten Hinterschenkel ein. Alle Pferde, die im Hauptgestüt Trakehnen geboren wurden bekamen sie. Dieses Brandzeichen wurde 1922 um die doppelte Elchschaufel für Pferde aus der ländlichen Zucht ergänzt und zwar für alle, die mütterlicherseits mindestens 4 Generationen Trakehner Abstammung nachweisen konnten. Das Zeichen der siebenzackigen Elchschaufel zierte zusammen mit der Jahreszahl 1732 das Eingangstor zum Landgestüt, und das tut es auch noch heute. 

 

Trakehner sind Pferde mit Geschichte und Tradition – sicher nicht immer einfach und auch nicht für jeden Menschen geeignet, aber wer sensible, intelligente und leistungsbereite Pferde schätzt, der wird sie lieben und ehren.

 

 

Geschichte des Gestüts - Am 3. April 1713 erließ König Friedrich Wilhelm I. ein Edikt zur Verbesserung der preußischen Pferdezucht. Zu diesem Zweck und wohl auf Anraten von Fürst Leopold von Anhalt-Dessau ging er daran, die weit verstreuten Gestüte und deren Verwaltung in einem großen Gestüt zu vereinen. Als Standort wählte man ein 3.500 ha großes Gelände nördlich der Rominter Heide bei dem Domänenvorwerk Trakehnen. Dieses von Pissa und Rudop durchflossene Sumpfland zwischen Gumbinnen und Stallupönen wurde 1725 - 1732 durch Einsatz von 300 Infanteristen, teilweise offenbar auch von 600 Soldaten, entwässert, gerodet und eingeebnet und bei dieser Gelegenheit die Pissa begradigt. Auf diesem neu gewonnenen Gelände, arrondiert durch die Domäne Trakehnen und die zweu hinzugekauften Güter Alt- und Klein-Gurdszen, gründete König Friedrich Wilhelm I. 1732 das „Königliche Stutamt Trakehnen“ und dieses wurde zur Keimzelle der Warmblutzucht in Ostpreußen. Die Bauplanung lag in den Händen des Architekten Suchodolez, wobei der König das Konzept selbst maßgeblich mitgestaltete. Erster Oberstallmeister war Graf Schwerin. Mehr über die Geschichte der TRAKEHNER gibt es hier

 

Der Trakehner Hengst TEMPELHÜTER und seine Rückkehr nach Trakehnen
Der Trakehner Hengst TEMPELHÜTER und seine Rückkehr nach Trakehnen

 

Frühling in Trakehnen, ein alter DEFA-Film aus dem Jahr 1936 (siehe unten) - Es ist halt meine Liebe zu den Trakehner Pferden, die mich bewogen hat das hier bei mir ins Netz zu stellen. Trakehnen war wirklich das Paradies der Pferde – ein optimales Zusammenwirken von anrührender und zugleich fruchtbarer Landschaft, Großzügigkeit der Gestütsanlage, hohem züchterischen Können und perfekter Harmonie von Pferd und Gestütspersonal.

 

 Trakehnen hatte Vorbildfunktion, von dort gingen die entscheidenden Impulse für die gesamte Pferdezucht in Ostpreußen aus. Trakehnen war eines der fünf Hauptgestüte Preußens. Es bestand von 1731 bis 1944.

 

 Und dann waren da noch die Pferde. Vor allem aber einer: TEMPELHÜTER. Kein anderer Hauptbeschäler hat den Mythos Trakehnens nachhaltiger geprägt als dieser herrliche Sohn des legendären Englischen Vollblüters PERFECTIONIST. Dieser TEMPELHÜTER wurde nicht nur zum Symbol der ostpreußischen Edelpferdezucht, sondern auch des gesamten ehemaligen Ostpreußens.

 

Wer die herausragende Stellung dieses Trakehner Hengstes erkennen will, dem sei hier eine kleine Anekdote ans Herz gelegt. Als ein preußischer Regierungsrat, der auf seiner Reise nach Ostpreußen den Schaffner fragte, was man als Besucher von dem Land wissen müsse, da antwortete der Schaffner:

 

“Nun ja, was Sie wissen müssen oder besser, wen sie kennen müssen, das ist zum einen den Bullen WINTER, und dann natürlich ist da der Hengst TEMPELHÜTER. Wenn Sie dann noch beiläufig den IMMANUEL KANT erwähnen, mein Herr, dann sind sie ein gemachter Mann bei den Leuten hier im Lande.“ Dem ist nicht viel hinzuzufügen...

 

Doch es gibt etwas, das man hinzufügen kann: Ich habe einen wunderbaren Gästebucheintrag meines Bruders bekommen, der es unbedingt Wert ist, dass ich ihn an dieser Stelle veröffentliche. Seine Gedanken sind eine stimmungsvolle Ergänzung zu all den Dingen, die hier zu lesen und zu sehen sind. Einfach den PDF-Link "Toms Kommentar zu Trakehnen" nutzen...

Ostpreußen - Wenn man selbst einmal dort war, lernt man es lieben, insbesondere, wenn man, wie Du ein Herz für Pferde und ich, für Land, Jagd und Historie besitzt...
Toms Kommentar zu Trakehnen.pdf
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